Von Franka Schulmann
Wolfenbüttel. Im Vorfeld versprach die Begegnung gegen die Hafenbude Baskets Fortuna Logabirum spannend zu werden. Doch spätestens beim Aufwärmen der Gäste wurde auch Trainer Thorsten Weinhold klar, dass dies ein Pflichtsieg werden muss. Denn das aus Leer stammende Team war mit lediglich sechs Spielern und ohne ihre litauischen Werfer angereist. So verwundert es kaum, dass das Spiel mit 87:53 deutlich für die Herzöge ausging und Keith Hayes mit 37 Zählern zum besten Werfer avancierte.
Den Auftakt der Begegnung machte der us-amerikanische Liga-Topscorer Hayes von der Dreier-Linie. Doch Logabirum war hellwach und ließ die Tabellenführer, auch dank einer starken Verteidigung, nicht zu weit davonziehen. Hinzu kamen Unkonzentriertheiten bei den Herzögen, sodass sie nach sieben Spielminuten noch immer nur mit einer knappen 16:12-Führung vorne lagen. Ein spektakulärer Steal, der allerdings nicht verwertet wurde, seitens Mika Schapers zwei Sekunden vor Abpfiff ließ allerdings ein Raunen durch das LaPla gehen.
Den Fehlwurf glich der Wolfenbütteler nach der Viertelpause gleich mit zwei Zählern aus. Doch weiterhin schienen die Gastgeber, die ohne Kapitän Henje Knopke und die erkrankten Moritz Bothe sowie Jan-Philipp Schmidtke aufliefen, etwas unkonzentriert. Auf der anderen Seite wurde dieser Fakt hingegen erfolgreich ausgenutzt, sodass beispielsweise Logabirums Nummer 11, Sören Heß-Gerden, einen Korbleger mit Ablauf der Shot-Clock einnetzte. Allerdings wachten die Herzöge, auch dank eines defensiv starken Philip Tetzels, vier Minuten vor Ende der ersten Halbzeit auf und setzten sich nun sicher auf eine zweistellige Führung ab. Wie auf Kommando verwertete auch Hayes zugleich zwei Dreier in Folge, sodass es mit einer 43:27-Führung in die Kabinen ging.
Die ersten zwei Minuten verliefen zäh, erst mit einem Korbleger beendete Oliver Hahn Phase erfolgreich. Nach einem 8:0-Lauf der Herzöge, reagierte Hafenbude-Trainer Nils Stolle mit der Auszeit und rief seine Spieler wieder zur Konzentration. Dies schien zunächst zu fruchten, doch die geringe Erholungszeit für die sechs Mannen machte sich bemerkbar. Dennoch konnten sie die Herzöge, die im Verlaufe der Partie auch auf Niklas Behnke, der einen Pferdekuss eingesteckt hatte, verzichten mussten, phasenweise noch immer mit ihrer Defense ärgern, sodass weitere korblose Minuten folgten. Mit 62:37 ging es in das letzte Viertel.
Zunächst bäumten sich die Norddeutschen noch einmal auf und eröffneten das letzte Viertel mit einem 5:0-Lauf. Allerdings verwertete Till Jeske nun einen Korbleger und auch Elias Güldenhaupt wusste erneut dank einer guten Verteidigung sowie starken Zug zum Korb zu überzeugen. Gegen Ende der Partie zollten die Spieler dem kleinen Kader zunehmend Tribut. So schlichen sich aufgrund der abnehmenden Kondition Fehler ein. Als Hafenbude-Spieler Malte Warda mit dem fünften Foul auch noch wegfiel, lag die Partie endgültig in Wolfenbütteler Hand. Mit einem 87:53-Sieg bleiben die Herzöge damit weiterhin ungeschlagener Tabellenführer.
Die Tabellenzweiten und lange Zeit gefährlichsten Verfolger der Herzöge, die BTB Royals Oldenburg, mussten derweil die nächste Auswärtspleite verkraften. Gegen den BBC Osnabrück unterlagen sie deutlich mit 88:56. Damit ist der Aufstieg in greifbarer Nähe, liegen zwischen den Royals und den Herzögen doch nun ein Abstand aus fünf Siegen. Da nun nur noch fünf Spieltage anstehen, könnte bereits beim kommenden Derby die Meisterschaft gefeiert werden.
Trainer Thorsten Weinhold zur Partie: "Wir haben eine ganze Zeit lang nicht aufgepasst bei den Rebounds, das hat mich geärgert. Auf der anderen Seite haben wir das Ganze geduldig ausgespielt und uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dass Logabirum nachlassen würde, war ja absehbar, aber gegen sechs Spieler schleichen sich eben doch manchmal Unkonzentriertheiten ein. Philipp Tetzel hat in der Verteidigung aber einen Super-Job gemacht.“
Punkte Herzöge: Hayes (37 Punkte / 4 Dreier); Güldenhaupt (12/0); Hahn (10/0); Jeske (9/0); Tetzel (8/2); Schaper (6/0); Derek (3/0); Behnke (2/0)